Horizontalforschung

Wer nicht nur nach seinen Ahnen, also den längst verstorbenen Vorfahren sucht, sondern Familienforschung in dem Sinne versteht, Nachfahren gemeinsamer Vorfahren aufzufinden, wen also die aktuelle Ausbreitung seiner Familie interessiert, von dem könnte man auch ganz einfach sagen, er führe die (Groß-) Familie zusammen, oder in modernerer Diktion und in Abwandlung eines aktuellen Begriffes des Web2.0, er mache Family Connecting.
Ich selbst habe auf diese Weise nicht nur meine amerikanischen Cousins und Cousinen gefunden, sondern auch entfernt lebende Familienangehörige desselben Familienzweiges über meinen Family Spleen wieder zusammengebracht. Sie hatten sich seit Jahrzehnten aus den Augen verloren und reagierten jetzt mit diesem staunenden Whow!
Hierzu hat sich vor einiger Zeit schon Dr. Peter Chr. Clemens in einem launigen Vortrag beim Verein für Mecklenburgische Famílien – und Personengeschichte sehr schön geäußert (http://mfp.math.uni-rostock.de/forschung/fam_mec.htm) . Daraus: “Der Horizontalforscher benötigt natürlich auch einige Vorfahrengenerationen rückwärts, um dann wieder nach heute hin voranzuforschen, um die entfernten lebenden Vettern zu finden.”
Für den Kontakt zu meinen US-Amerikanischen Verwandten bedurfte es nur des Zurückgehens auf den Urgroßvater. Um den Nebel über der noch fehlenden Brücke zu meinen chilenischen Verwandten zu lichten, brauche ich nach meiner derzeitigen Spekulation einen Großvater mit drei Uren. Ich habe ihn schon im Visier!
Bei der Horizontalforschung kann vor allem die für die heutige Generation normale Selbstdarstellung hilfreich sein. Am besten blättert man zuerst einmal im ‘Who is who’ des Internets, YASNI . Meist hat man dort schon alle verfügbaren Informationen, auch Fotos. Bei Facebook kann man sich, ohne selbst angemeldet bzw. eingeloggt zu sein, unter Namensuche vergewissern, wer sich dort dargestellt hat. Das geht bei Myface und StudiVZ nicht ohne Registrierung. Aber wie heißt es so schön, ‘etwas geht immer’! Man Kennt ja vielleicht jemanden, der dort Zugang hat.
Und was lernt man selbst daraus? Informationen über sich selbst möglichst kontrolliert preisgeben! Aber das hat natürlich Grenzen. Auch ein Frankenhusanus konnte nicht ewig unerkannt bleiben.