Unterwegs mit Franckhusanus

Jena – Bad Kösen ( 35 km)

An der Saale hellem Strande
stehen Burgen stolz und kühn
Ihre Dächer sind zerfallen,
und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen d´rüber hin.

(erste Strophe des Saaleliedes, das Anfang des 19. Jahrhunderts
auf der Rudelsburg entstanden sein soll.)

Ein erster Höhepunkt der heutigen Route war der Blick auf die Dornburger Schlösser **.  Besonders ansprechend wirkt auf mich aus der Talsicht das Rokokoschloss.

Die Dornburger Schlösser

Die Dornburger Schlösser

Nach kurzem Zögern spare ich mir den Aufstieg, fasse aber den Plan, anlässlich einer meiner Thüringen-Reisen einen Abstecher hierher zu machen.

Goethe soll den Ort des öfteren anlässlich Dienstreisen in das Amt Dornburg besucht haben und hielt sich 1828 hier länger auf. Für den Sammler von Park- und Gartenkultur dürfte die von Carl August Sckell geschaffene Anlage wichtig sein. Er war ein Neffe des königlich-bayerischen  Hofgarten-Intendanten Friedrich Ludwig von Sckell, dessen Schwiegersohn und später Nachfolger er wurde.  Besser als meine Bemerkungen lässt sich ein guter Eindruck über die schön und übersichtlich gemachte Website http://www.dornburg-saale.de/pages/dornburger-schloesser.php gewinnen.

Im weiteren Streckenverlauf gefiel mir ein schöner Rastpunkt an der Brücke über die Saale bei Kaatschen.  Knapp nebeneinander liegen ein kleiner Imbissstand und ein Weinlokal. Während ich mich stärke, beobachte ich Kanuten und Schlauchbootfahrer, die hier halten. Von hier kann man auch in das Ilmtal gelangen.

Leider wird der Radweg wegen einer maroden Brücke zur Zeit weit über die Hügel umgeleitet. So komme ich über Rödigen und Tultewitz oberhalb der Burgen Saaleck und Rudelsburg heraus und an dem Rittergut Kreipitzsch (heutiges 3-Sterne-Hotel) vorbei.  Das ist ein altes Herrenhaus mit schönem Park*.

Rückblick auf die Saaleburgen und Talblick. Und ein paar Schritte weiter, direkt an der Abbruchkante zum Saaletal das Löwendenkmal zum Andenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Corpsstudenten (1926). Da macht es doch gleich Klick: Gefallene – Löwe – Chaironeia. Wer sich sich für Denkmale als Erinnerungsstätten von Geschichtsrezeption interessiert, erfährt mehr auf http://www.bismarck-denkmal.de/index.php?option=com_content&task=view&id=26&Itemid=40.

Am frühen Nachmittag sitze ich zwischen Saale und Loreleypromenade* unter weißgrauem Himmel bei starkem warmen Sommerwind auf der Terasse des Hotels „Am Wehrdamm“.  Blick auf das Wehr, umsteigende  Kanuten und auf das Gestänge des restaurierten historischen Gradierwerks.  Toller Platz, tolles Wetter. Mein Quartier habe ich im Hotel Loreley direkt an der Uferpromenade mit Blick auf die Saale genommen.

Ein solches Gradierwerk-Ensemble  dieser hatte ich noch nicht gesehen. Der Förderverein sagt dazu dann auch auf seiner kurzen und informativen Website „… dass die noch vorhandenen Anlagen des einstigen Salzwerkes zu Kösen, einzigartig sind in ihrem Zusammenhang zwischen dem energieerzeugenden Wasserrad, der Kraftübertragungsanlage, dem Solschacht sowie dem eigentlichen Gradierwerk und der funktionierenden Technik.“ Siehe http://www.gradierwerk-bad-koesen.de/

Karte zur 5. Etappe:  http://www.saale-radwanderweg.de/index2.htm

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