Diskurs, was ist das eigentlich? Und warum frage ich mich das bei diesem schönen Blick vom Norden El Hierros auf einen Horizont, an dem wetterabhängig tagsüber eine senkrechte Wolke, nachts ein in die Höhe steigendes rotes Glimmen den aktiven Vulkan auf der Cumbre Vieja der Insel La Palma gegenwärtig sein lässt.
Knapper Antwortvesuch: Weil es gegen dieses Genealogie-Virus bisher noch kein Vakzin gibt ;-). Man bleibt deshalb auch in einer Auszeit auf El Hierro von ihm befallen.
Diskurs, ein Fremdwort zwar, in der Wissenschaft eingeführt, zur praktischen Verwendung in die Alltagssprache übernommen, Debatte zu Sachthemen, wohl von wenigen verstanden und von noch wenigeren beherrscht,
Stelle mer uns ma janz dumm (Wie heißt das Feuerzangenzitat genau?) Wat is en Diskurs? Also, wir laufen hin und her (discurrere), lassen unsere Emotionen zu Hause, bringen unsere Argumente sauber und ruhig vor, und hören uns die Gegenargumente, ohne auszurasten an und entgegnen mit weiteren Argumenten bis wir zu einem vernünftigen gemeinsamem Ergebnis kommen. Das wäre ja aber keine der oft ausufernden Mailinglistendiskussion sondern eine beherrschte Debatte.
Genau! Das brauchten wir Genealogen eigentlich zur Klärung unserer Themen. Aber weil das keinen Spaß macht, „diskutieren“ wir in Mailinglisten, fordern, werten ab, unterstellen, greifen an, produzieren Shitstorms und so weiter und so fort. Verschwendung von Energie und Zeit. Und das soll möglichst so bleiben. So höre ich aus vielen Beiträgen heraus.
Und nun noch das! DISCOURSE, eine Unverschämtheit, dass die Ehrenamtlichen des CompGen-Vereins die Mailinglisten einfach auf ein neues Medium umstellen. Die Technik und Kommunikation schreitet voran? So ein Quatsch. Solch modernes Zeug brauchen wir nicht.
Wie kommentiert da jemand treffend? Nichts ist, wie es einmal war, und nichts was ist, bleibt so wie es ist.*
Aber das ist ja noch nicht alles. Immer wieder diese zum Schutz des Verbrauchers gedachte, aber ihn in Wirklichkeit tyrannisierende DSGVO, die missgeformte Blüten treibt. Bloß nichts von sich preisgeben, Man vermeidet Klarnamen, unterzeichnet Beiträge nicht mehr mit seinem Namen. Ist das Angst, zu dem zu stehen, was man meint und sagt? Oder einfach Gedankenlosigkeit oder Ungeschick? Ich möchte doch wissen, wer da etwas Wichtiges oder Unnötiges äußert. Und dafür gibt es sogar auch bei Discourse Lösungen. Einfach ‚mal sein Profil öffnen und überlegen, wie man sich Forscherinnen und Forschern vorstellen möchte, damit das Gegenüber weiß, wen es vor sich hat. Zu aufwendig und zu umständlich? Keinesfalls. Wenn man sich einmal die Mühe macht darüber nachzudenken, was die eigene Forschung ausmacht und was somit andere von einem wissen sollten, kann man diese Visitenkarte immer und überall verwenden. Die genealogische Visitenkarte heißt BENUTZER:NAME und ist ein Angebot des CompGen. Zum Beipiel http://genwiki.genealogy.net/Benutzer:Teuthorn. Aus jedem Profil kann man zu dieser, seiner GENEALOGISCHEN VISITENKARTE verlinken.**
So, das reicht jetzt aber. Und ich wende mich mit meiner Alpha6000 wieder den Reizen der Insel zu.
*) Zitatversuch nach Marco D.
**) Siehe auch
https://www.compgen.de/2019/07/benutzerseite-als-genealogische-visitenkarte/