Die chilenische Familie Teuthorn im Überblick (CL 1)

(versión española)

Einwanderung und Herkunft

Im Jahre 1872 erscheint in der chilenischen Hafenstadt Concepción ein Otto Teuthorn als Mitbegründer des deutsch-chilenischen Clubs. Vermutlich war er damals 25-30 Jahre alt. 150 Jahre später begegnet uns in den Gemeinden Villa Alegre und San Javier der Region Maule immer noch der Familienname Teuthorn. Töchterlinien finden wir vor allem in Santiago.
Es besteht für mich kein Zweifel daran, dass Otto zur großen Familie der TEUTHORN gehört, die bereits im 15. Jahrhundert in Frankenhausen, der in Thüringen am Kyffhäuser/Südharz gelegenen Salzstadt, nachgewiesen ist. Sie gehörte dort zu den Familien, die Ratsämter bekleideten und Bürgermeister stellte. Angehörige dieser Familie wanderten nach ihrem Studium an den umliegenden Universitäten bereits in vergangenen Jahrhunderten in andere deutsche Länder aus. Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika ist zuerst während des kalifornischen Goldrausches, also um die Mitte des 19. Jahrhunderts belegt, dann wieder für die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Allerdings konnte bisher noch keine direkte Verbindung zu dem in Chile eingewanderten Otto Teuthorn gefunden werden. So bleibt im Moment noch ungeklärt, ob er direkt aus Deutschland oder über die Vereinigten Staaten nach Chile einwanderte.
In der Hoffnung mehr über die genaue Herkunft dieses Aus- und Einwanderers im Lande selbst zu erfahren, nahm ich Kontakt mit den heute dort lebenden Familien Teuthorn auf. Dabei erwies sich Otto aus Concepción als Ahnherr aller heute in Chile lebenden Teuthorns. Es folgt in groben Zügen eine Skizze der heutigen Familien.

Die Familie TEUTHORN GODOY

Otto Teuthorn und seine Frau Narcisa Godoy de la Vega hatten vier Kinder. Es sind in der Reihenfolge ihrer Geburt: Juan *1873, Margarita *1878, Rosa *1882 und Zacarias *1886.  Juan ging nach Via Alegre, Margarita blieb mit ihrem Ehemann Lorenzo GOMEZ in Concepción, Zacarias starb bereits jung. Rosa heiratete Enrique ACCORSI. Sie ist die Stammmutter der bis heute am besten erforschten Nachfahrenlinien des Otto Teuthorn.

Die Familie ACCORSI TEUTHORN

Rosas 1915 geborener Sohn verstarb noch im Jahr seiner Geburt. Ihr überlebender Sohn Benito (1916-1990) und ihre vier Töchter sind die Stammeltern der bis heute fortbestehenden Linien.

  • Benito gründete die Familie ACCORSI OPAZO mit 4 Söhnen und 3 Töchtern.
  • Teresa Enriqueta (*1909) ist die Stammmutter der Familienzweige PUELMA ACCORSI, KREFT PUELMA, PUELMA SALAS, READY PUELMA, PUELMA BARRIGA, PUELMA CALVO, FASANI PUELMA, HUBER FASANI und weiterer.
  • Aida Carmen (*1910) heiratete Hernan ROCCO.
  • Irma Rosa *1912 folgen in nächster Generation die Familien FRANCE ACCORSI und RINGLER ACCORSI.
  • Catalina Viola (1922-2008) begründet die Familie MAGNOLFI ACCORSI.

Die Nachfahren im Mannesstamm TEUTHORN

Inzwischen ist erwiesen, dass Juan einen zweiten Sohn hatte. Deshalb ist der folgende Text nicht mehr aktuell. Siehe spanische Version. Auch die genealogische Tabelle muss ergaenzt werden.

Ottos Sohn Juan TEUTHORN GODOY ging nach Villa Alegre, wo er zwischen 1924 und 1926 ein öffentliches Amt (Vocal) bekleidete. Bisher ist nur ein Sohn bekannt, nämlich Otto TEUTHORN CARREÑO. Er betrieb Weinbau, verstarb aber offensichtlich bereits in frühen Jahren. Von seinen Kindern TEUTHORN GONYALEZ ist Elizabeth mit dem General Rafael RIVAS GONZALEZ verheiratet. Juan Otto, von Beruf Architekt, war Direktor für öffentliche Bauten in San Javier. Die weiteren in der Region Maule lebenden Namensträger Teuthorn sind zahlreiche Kinder aus der Ehe von Raul TEUTHORN GONZALES und seiner Frau, einer geborenen SEPULVEDA.  Zur Generation der Enkel gehören TEUTHORN DOLL, HERRERA TEUTHORN und TEUTHORN BARRUETO.
Es liegt wohl an dem frühen Tod des Otto TEUTHORN CARREÑO, dass die Erinnerung der heutigen Teuthorn-Familien nicht mehr bis zu ihrem Urgroßvater in Concepción reicht.  Wenngleich ich nun nicht mehr hoffen kann, die Herkunft des Stammvaters der chilenischen Teuthorn aus den Erinnerungen der heutigen chilenischen Familien zu erfahren, so waren die Nachforschungen doch den Versuch wert. Alles läuft nun auf die Hoffnung hinaus, dass im Laufe der Digitalisierung der Archive doch noch eine Archivalie aufgefunden wird, sei es eine Schiffs-, Einwanderungsliste oder ein anderes Dokument, die uns die von mir für sicher gehaltene Herkunft auch dieses Teuthorn aus der Salzstadt am Kyffhäuser beweist.
Das wäre nicht nur für mich als Forscher und Chronist der Familie Teuthorn eine große Befriedigung, sondern auch ein schönes Ergebnis für die Familien in Chile, die in großen Teilen die Erinnerung an ihre Herkunft aus Deutschland bewahren und von denen manche sogar nicht aufgehört haben, die deutsche Sprache als Bindeglied zum Herkunftsland ihrer Vorväter zu erlernen.
Ich grüße mit diesem Text Mariella, Liza, Barbara, Ingrid, die mir Hinweise gaben und Fragen beantworteten, aber genauso die nächste Generation, die mit ihrer Bewunderung für den Fußballer Schweinsteiger, die Frage nach der Möglichkeit, einen deutschen Pass zu erlangen und dem liebenswerten Ausruf “auch ich bin ein Teuthorn“ ihr Interesse an Deutschland und damit ihrer eigenen Herkunft bekundeten.
Cambiar a la versión castellana.