Ein Erfahrungsbericht
Ausgangslage
- Forschungsergebnisse werden mit einem Genealogieprogramm auf eigenem Computer gepflegt.
- Forschung soll im Sinne von Open Source mit Quellen/Medien auf einer Online-Datenbank publiziert werden.
- Forscher soll über die hochgeladenen Daten voll verfügungsberechtigt bleiben, also jederzeit das Material aus der Datenbank ohne Rückstände entfernen können.
Datenpflege offline mit GFAhnen (Genealogiesoftware) – Veröffentlichen online auf Geneanet (nichtkommerzielle Online-Datenbank) – Verknüpfung mit Ancestry (kommerzieller Anbieter, Forscher entscheidet über Indexierung dort.) Forscher ist Premium-Mitglied bei Geneanet (nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert) und hat – zumindest zeitweise – volles Ancestry-Abonnenment.
Nutzen von Geneanet
Die Kenntnis von Geneanet und seiner Funktionen wird vorausgesetzt (Beispiel des Autors am Ende des Beitrags). Es muss betont werden, dass für das Hochladen einer GEDCOM inclusive Mediendateien ein bereitgestellter UpLoader verwendet werden muss. Siehe hierzu https://de.geneanet.org/product/upload
Im Footer seiner Websites verspricht Geneanet jeweils: Geneanet respektiert die Genealogen: Sie sind und bleiben Eigentümer ihres Stammbaums und der Dokumente die Sie auf Geneanet geteilt haben (mehr erfahren).Trifft das zu?
Ancestry und das entscheidende Häkchen
Seit einiger Zeit ist Geneanet eine Kooperation mit Ancestry eingegangen. In der Folge wird die auf Geneanet hochgeladene GEDCOM automatisch auf Ancestry indiziert. Wer das nicht will, muss beim Upload ein entscheidendes Häkchen entfernen.
Weil der Autor das aber durchaus will, belässt er das Häkchen. Denn er geht davon aus, dass die Inditizierung nützlich sein kann. Im Folgenden geht es um die Frage, ob und wenn ja, der Geneanet-Kunde aus dem Zusammenspiel Geneanet-Ancestry einen Vorteil zieht?
Kritik: Dieses enscheidende Häkchen kann leicht übersehen werden. Es wäre nutzerfreundlicher, wenn der Anwender sich in Form einer inopt-Lösung bewusst für die Indizierung enscheiden müsste.
Was wird auf Ancestry sichtbar?
Wenn bei Geneanet die Indizierung zugelassen wurde, erscheinen auf Ancestry Index-Details entsprechend dem bekannten Ancestry-Schema die erforschten Daten des Probanden. Am Ende der Indexseite steht der Link zu Geneanet. Darüber gelangt die interessierte Forscherin nun direkt zum Besuchermodus von Geneanet. Das heißt, es kann nun der vom Geneanet-Nutzer eingestellte Datenumfang im Besuchermodus angesehen werden. Bilder und Dokumente erscheinen nur, wenn der Administrator sich von vornherein für das Anzeigen der Quelle und Medien entschieden oder einen Gastzugang freigeschaltet hat. – Es sei ausdrücklich angemerkt, dass auf Geneanet gezeigte Medien nicht auf Ancestry übernommen werden.
Ancestry-Ansicht per Link https://www.ancestry.de/discoveryui-content/view/4320725076:62476
Vorteile für den Geneanet-User
Auf der 3-spaltigen Ancestry-Anzeigeseite werden in der rechten Spalte Ancestry-Aufzeichnungen, also Quellen angezeigt, darunter unter Umständen auch solche, die der Geneanet-Forscher möglicherweise noch nicht kannte. Die Vorschläge haben eine erstaunlich hohe Relevanz. Auf diese Weise kann der bisherige Forschungsstand häufig mit bisher nicht berücksichtigten Quellen erweitert werden. Die Ergänzungen oder Korrekturen werden dann inklusive der digitalen Quellen wieder in die Datenbank auf dem heimischen PC eingepflegt. Sie erscheinen dann nach einem Update auf Geneanet wiederum auch auf Ancestry.
Kann Geneanet sein Versprechen nach der Zusammenarbeit mit Ancestry weiter halten?
Die Indexierung läuft rund um die Uhr, aber natürlich erscheinen die Ergebnisse auf Ancestry nicht zeitgleich sondern zeitverzögert. Das gilt in beide Richtungen, also für die Zustimmung zur Indexierung und offensichtlich auch für die Abwahl. Nachdem ich die Zustimmung zur Indexierung durch Entfernen des Häkchens aufgehoben hatte, meinte ich immer weniger meiner Daten mit dem Hinweis “Stammbaum-Index der Geneanet-Gemeinschaft” gesehen zu haben. Ebenso dauert das Anzeigen nach Zustimmung eine Weile.
Das Genea-Versprechen wäre aus meiner Sicht klarer, wenn die vom Forscher zu treffende Indexierungswahl zu Ancestry an den Anfang des Upload-Prozesses plaziert würde und der Forscher sich somit bewusster entscheiden könnte. – Mit seinen originägen Features und seinem Grundverständnis bleibt Geneanet auch mit der Ancestry-Kooperation
Die überzeugende Plattform für Publizieren von Forschungsdaten – Geneanet
Im Gegensatz zu kommerziellen Datenbanken bestimmt der Autor nach eigenem Ermessen Umfang und Grad der Öffentlichkeit seiner erforschten Daten. Er ist und bleibt jederzeit Herr der Daten, kann die Datenbank leeren oder löschen. Er kann seine Forschung in einer Art Vorwort beschreiben, in einer sogenannten Chronik texten und in einem genealogischens Testament Weisungen für seine Erben hinterlegen. Eine solche Vielfalt & Freiheit bietet keine der mir bekannten genealogischen Plattformen. Die publizierte Forschung wird hinter keiner Zahlschranke versteckt und blleibt damit öffentlich.
Im Sinne der obigen Ausführungen veröffentlicht Peter Teuthorn auf Geneanet
Genealogisches Testament:
Die von mir bei Geneanet eingestellten Daten sind Teil meiner Publikation unserer Familiengeschichte. So wie nach meinem Ableben Bücher und Zeitschriftenaufsätze zu unserer Familiengeschichte in Bibliotheken weiterhin einsehbar bleiben, ist es mein gut durchdachter Entschluss, die hier publizierten Daten für unsere Familie aber auch für künftige Forscher zu erhalten.
Überarbeitet 24.10.2023