In den Kirchenbüchern stöbern
Dammfleth hatte nie eine eigene Kirche. Also versahen die Einwohner ihren Gottesdienst in Wilster. Die dortige spätbarocke St.-Bartholomäus-Kirche wurde zwischen 1775 und 1781 errichtet. So ist es sicher, dass Nicolaus Nagel bevor er seinen Heimatort 1790 verließ, hier nahezu ein Jahrzehnt zum Gottesdienst ging.
So knapp wie nur der Mensch im Norden sich ausdrücken kann, besonders auf Platt, so karg sind die Kirchenbucheinträge aus Wilster zwischen 1690 und 1750. Meistens, nicht immer. Datum, Name, Ort. Die Namen, anders als aus Thüringen gewohnt, sind knapp und kurz. Und es sind nicht drei, sondern jeweils nur einer. Möglichst einsilbig. Frentz, Wilm, Clas. Die zwei Silben von Johann, Hinrich und Peter wirken da schon richtig verschwenderisch. Erst später, und dann wohl vor allem bei wichtigen Schriftstücken, wird in der Stadt aus Clas über Niclas ein Nicolaus. Allerdings sind die Einträge der nächsten 50 Jahre dann Gott sei Dank doch aussagefähiger.
Die in den Kirchenbüchern erwähnten Herkunfts- und Lebensorte liegen in einem engen Umkreis um Dammfleth herum. Sie heißen Rumfleth, Hochfeld, Rotenmeer, Wewelsfleth, Hohenfelde, und sie sind damals wie heute eigentlich nur verstreute kleine Häuseransammlungen beziehungsweise Hofstellen.