Die GND – Gemeinsame NormDatei

Ein interessantes Werkzeug für die genealogische Forschung

Die Gemeinsame Normdatei (GND ) ist ein Dienst, um Normdaten kooperativ nutzen und verwalten zu können. Diese Normdaten repräsentieren und beschreiben Entitäten, also Personen, Körperschaften, Konferenzen, Geografika, Sachbegriffe und Werke, die in Bezug zu kulturellen und wissenschaftlichen Sammlungen stehen. Vor allem Bibliotheken nutzen die GND zur Erschließung von Publikationen. Zunehmend arbeiten mit der GND aber auch Archive, Museen, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Forschungsprojekten. Normdaten erleichtern die Erschließung, bieten eindeutige Sucheinstiege und vernetzen unterschiedliche Informationsressourcen. Zitat DNB Jan. 2023. Hierzu gibt es auch ein Tutorial.

Die Zuordnung einer GND unterliegt strengen Regeln, zu denen immer ein Quellenbeleg gehört. Damit ist eine recht hohe Verlässlichkeit gegeben. Personen, die über die Suche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) gefunden werden, ist grundsätzlich deren GND beigegeben. Ihre Venetzung mit den Normdaten geographischer Einheiten (Orte), von Berufen etc. kann man sich in der Betaversion des GND-Explorers anzeigen lassen. Schon die bisherigen Ergebnisse zeigen ein hohes Potential und machen auf künftige Ausgestaltungen neugierig.

Beispiel einer Ortssuche

Nach diesem Einstieg kann man sich die Personengruppen der im Ort Geborenen, Verstorbenen oder dort Gewirkt-habenden anzeigen lassen. Durch Erweiterung (+) oder Einengung (-) kann man die Ansicht modellieren und durch die Vernetzungen navigieren.

Beispiel einer Personensuche

Katalog und GND kombinieren

Meist wird man den Einstieg wohl über den DNB-Katalog bewerkstelligen. Dort können bereits erweiterte Angaben und Personenbeziehungen erfasst sein.

Für weiteren Kontext bietet sich anschließend die graphische Visualisierung des GND-Explorers an.

In diesem Beispiel kann man sich mit der Erweiterung der Orte zusätzliche Zusammenhänge erschließen.

Fazit

Die GND wird von wissenschaftlichen Einrichtungen angefüllt und genutzt. Mit der zunehmenden Digitalisierung vor allem von Archivgut wird die mit ihr sichtbar zu machende Vernetzung anwachsen. Sie ist natürlich originär nicht für Genealogen gemacht. Diese werden wünschenswerte Filiationen (noch?) vermissen. Für den Familiengeschichtler kann die Vernetzung mit geographischen und kulturellen Einheiten hilfreich sein. Auf jeden Fall bietet sie einen guten Einstieg für Recherchen in verschiedene Richtungen. Hierzu ist jeweils ein gleichzeitiger Blick in den DNB-Katalog zu empfehlen. Was können wir von der Weiterentwicklung der jetzigen Beta-Version erwarten? Zu geplanten Arbeiten äußert sich die DNB bereits:

  • Erweiterung der Treffervisualisierung: Darstellung von Treffern auf einem Zeitstrahl
  • Verbesserung der Barrierefreiheit
  • Suchvorschläge zur Unterstützung der Recherche
  • Verkürzung der Updatezyklen
  • Integration von Daten und Links aus Partneranwendungen und verknüpften Ressourcen aus dem GND-Netzwerk

Weiterentwicklung

Siehe auch Bericht (Dr. Katrin Möller) zum Zweiten GND-Forum vom 16.2.2023 im CompGen-Blog.

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