“Viele Familienforscher kommen im Laufe ihrer Forschungen fast zwangsläufig dazu, sich mit Auswanderung zu beschäftigen. Dabei überwiegt die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Denn zwischen 1820 und 1920 erreichten dieses Land rund 5,5 Millionen Deutsche.
Was für die aufgegebene Heimat ein Aderlass war, bedeutete für ihre neue Heimat Blutzufuhr. Dies galt besonders für diejenigen Auswanderer, deren Hauptmotiv es nicht war, lastender oder drohender Armut zu entkommen, sondern die aus politischen Gründen die Heimat verließen. Sie, die die ihnen auferlegte Enge und Bevormundung zu Hause nicht länger aushielten, brachten ihre unaufgebrauchte Energie und Begeisterung als wertvollstes Kapital in die neue Welt. Hier sind vor allem diejenigen zu nennen, die nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 die Heimat wegen drohender Repression verlassen mussten oder aus Enttäuschung freiwillig verließen. Denn zu Hause waren ihnen Erfolg und persönliche Entfaltung versagt. Für sie bürgerte sich der Begriff der Forty-Eighter ein. Aus ihrer Reihe wurden u. a. Friedrich Hecker (1811–1881), Franz Sigel (1824–1902) und Gustav Struve (1805–1870) bekannt und berühmt. Aber auch der in diesem Zusammenhang bisher nicht aufgefallene Friedrich Bernhard Teuthorn war einer von ihnen. “
Der Aufsatz erschien gerade im Themenheft Auswanderung der ZMFG.
Teuthorn, Peter: Der Forty-Eighter Friedrich Bernhard Teuthorn, Auswandern nach Amerika aus politischen Gründen, in Zeitschrift für Mitteldeutsche Familiengeschichte (ZMFG) 52. Jahrgang Heft 2 (2011), S. 85 – 108.