Ancestry / Rootsweb / GedBas – Viel Datenmüll

Bezahl- oder freie Seiten? Darum geht es jetzt nicht.  Mein Vetter Allan hatte mir einen kurzfristigen Zugang zu Ancestry geschenkt. Schöne Idee, aber leider war Sommer! Meine knappen Versuche waren aber aufschlussreich.  Zuerst einmal großer Applaus! Man kann dem Konzept rein sachlich nichts entgegenhalten. Ich meine sogar, wer sein Kapitel Amerika- und Auswanderungsforschung endlich abschließen oder auch nur vorantreiben will, kommt an einem befristeten Komplett-Abo nicht vorbei.

Übrigens können auch ‚Verschmelzungs‘-Freunde schon mal bei Ancestry üben! Auch das ist beeindruckend. Im Ernst. Wenn dann aber das kostenpflichtige Abo abgelaufen ist, bleibt das Erschmolzene (produzierte Family Trees) dort zurück und kann natürlich auch zu einer in die Irre führenden Quelle werden. Wer wegen nachträglicher Selbstzweifel deshalb sein Produkt noch einmal überprüfen möchte, hat nun ohne Schlüssel keinen Zugang mehr zu den seinerzeit offenen Quellen.  Das ist ein Problem!

Nun kann man natürlich auch auf andere Weise und überall Unfug anstellen. Einem befreundeten Familienforscher nannte ich leichtsinnigerweise einen ‚vermuteten‘ Vater.  Das sollte man nicht machen! Der gute Mann stellte den VERMUTETEN dann in GedBas ein. Zwar hat er den Zweifel auch sauber übernommen, sich also durchaus korrekt verhalten. Aber man muss schon besonders genau hinschauen, um das dann in der Familienblattansicht von GedBas zu erkennen.

Das hat nun ein amerikanischer Familienforscher per Download übernommen und in RootsWeb eingestellt. Und hier wird die Vermutung nun schon fast zur Tatsache. Meinen Freund kann ich noch selbst darüber verständigen, dass sich meine Vermutung bei weiterer Recherche inzwischen in Luft aufgelöst hat. Den RootsWeb-Kollegen kann ich gar nicht erreichen, weil seine verschlüsselte Mail-Adresse zu Ancestry führt. Und die wollen erst ‚mal Dollars, bevor sie mich einlassen.

Dass auch sonst in den genannten Datenbanken manch kreativer Unsinn zu finden ist, scheint unvermeidbar. Erst kürzlich stellte ich eine unsinnige Verknüpfung zu meiner Familie fest. Der übereifrige Kollege hatte wohl Daten auf meiner Website gefunden und sich Zusammenhänge zusammengereimt. Ein weiterer Forscherkollege hatte das als Fakt genommen. Es wäre einfacher gewesen bei mir die Zusammenhänge zu erfragen.

So wachsen und wachsen die Müllberge und werden wohl nie weggeräumt werden, so lange der im Netz verfügbare  Speicherplatz immer noch schneller wächst.

Und hinsichtlich des quellenbewussten Arbeitens scheint es wie mit der Bildungspolitik. Das Defizit ist unübersehbar!