Zwei ganze Seiten in prominenter Numerierung (S. 2-3) spendierte die Sueddeutsche gestern, am 17. November, dem Thema, wie Facebook, Google und Apple unsere Kommunikation verändern. Anlass war die Nachricht, dass Facebook eine neue Kommunikationsplattform vorgestellt habe, auf der künftig E-Mail-, SMS- und Chat-Nachrichten gebündelt werden sollen. So viele Wahrheiten, aber auch deftig-kräftige Sprüche konnte man lange nicht so einfach einsammeln.
„…die Zusammenführung aller digitalen Regungen des Menschen … „
„Es geht um die digitale Seele der Menschheit.“
„Drei Giganten kriechen auf diesem Planeten regelmäßig aus ihren Höhlen und stampfen feuerschnaubend aufeinander zu.“ „Und hier in Deutschland werden sie allesamt als Bedrohung empfunden.“
Das ist wohl wahr. Hier zu Lande wird in vielen Lebensfragen vornehmlich die Bedrohung, weniger die Chance gesehen. Als ich kürzlich in einer Mailing-Liste etwas zum Nutzen von Facebook für die Familienforschung postete, wurde diese Nachricht automatisch zurückgehalten. Offensichtlich Teufelszeug! Als ich dieses sonderbare Verhalten zu klären versuchte, teilte mir der Seitenadministrator mit, Nachrichten mit diesem Reizwort würden automatisch ausgefiltert, und er fügte hinzu: „und das ist auch gut so!“. Freiwillige Zensur also.
„Denn je mehr Zeit die Menschen auf den Seiten zubringen, je mehr sie kommunizieren und sich vernetzen, um so mehr geben sie von sich preis.“
Wohl wahr! Aber warum können viele Zeitgenossen, Risiken und Chancen gegeneinander abwägend, das nicht bewusst und mit Selbstbeherrschung steuern?
„… alle wollen nur das Eine: uns, die Nutzer. Als Konsumenten von Produkten wie als Lieferanten von persönlichen Daten. Dafür bieten sie -[…] Lebensraum und Lebensgefühl im Virtuellen.“
Diesen Raum sollten wir – natürlich mit Verstand – viel aktiver nutzen. Wer unsere Straßen, sei es als Fußgänger oder Autofahrer, benutzt, weiß welche Regeln er einhalten muss, um nicht unter die Räder zu kommen. Keinem würde einfallen, wegen der gegebenen Gefahren zu Hause zu bleiben. Er käme ja nicht ans Ziel.
Auch in Deutschland sieht eine langsam größer werdende Zahl von Familienforschern die Chancen, mittels Bloggen, Twittern und nun auch „Facebooken“ sich zu Themen der Famlilienforschung effizient und schnell zu äußern und damit nicht etwa nur anderen Anregungen zu geben, sondern auch die eigene Forschung voranzubringen.